Pflanzliche Milchalternativen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Zurecht, denn nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gilt Milch nicht mehr als gesundes Grundnahrungsmittel wie es die Werbung oft verspricht. Schon lange gelten Soja- Hafer- Dinkel-, Reis- oder Mandeldrink nicht mehr bloß als Milchalternative für Veganer – auch Mischköstler verwenden regelmäßig Pflanzenmilch. Pflanzliche Drinks aus Getreide oder Nüssen wirken, anders als Milch von Tieren, nicht entzündungsfördernd, enthalten keine Hormon- und Medikamentenrückstände und beeinflussen auch nicht die Wachstumshormone, wie es Kuhmilch tut. Denn Kuhmilch soll kleine Kälbchen schnell wachsen und groß werden lassen – aber doch bitte nicht uns, denn zusätzliches Körpergewicht brauchen wohl die wenigsten 😉
Vorteile für Gesundheit, Klima und Tierwelt
Pflanzenmilch hat eine Menge weiterer gesundheitlicher Benefits: sie ist kalorienärmer, fettärmer, enthält kein tierisches Eiweiß und ist cholesterinfrei. Dafür liefert sie gute ungesättigte Fettsäuren und hochwertige Nährstoffe. Sie eignet sich auch sehr gut für Menschen mit Unverträglichkeiten, vor allem von Milchzucker bzw. Laktose. Reis-, Kokos-, Mandel- und Sojamilch sind glutenfrei, was vor allem Zölliakie- und Glutensensitivitätsbetroffenen zugute kommt.
Ein wichtiges Argument für die veganen Drinks ist natürlich die Vermeidung von Tierleid. Zudem sind sie umwelt- und klimafreundlich. Die Ökobilanz von Kuhmilch ist aufgrund der Tiermast und den großen Mengen benötigten Wassers deutlich schlechter als die der pflanzlichen Alternativen.
Die Preise für vegane Milchalternativen sind derzeit leider – ungerechtfertigter Weise – noch höher als die von Tiermilch. Das liegt daran, dass landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Milchprodukte und Fleisch staatlich gefördert werden. Außerdem wird auf Pflanzendrinks ein erhöhter Mehrwertsteuersatz von 19% erhoben – im Gegensatz zu dem üblichen 7% ermäßigten Steuersatz für Lebensmittel.
Wer eine günstige Alternative sucht zu Pflanzendrinks aus dem Supermarkt, kann sich seine eigene Milch einfach selbst herstellen. Das Tolle ist: es gibt eine große Vielfalt für jeden Geschmack. Wer mag, kann je nach Verwendung die Sorte variieren. Ich trinke zum Beispiel im Kaffee am liebsten Hafermilch. Sie schmeckt etwas gehaltvoller und ist Kuhmilch, wie ich finde, geschmacklich sehr ähnlich. Zum Müsli passt Kokos- oder Mandeldrink besser. Ungesüsste Mandelmilch lässt sich auch sehr gut zum Kochen oder Backen von herzhaften Gerichten verwenden.
Inhaltsverzeichnis
Pflanzenmilch selbst herstellen?
Das ist einfacher, als man denkt. Ich zeige dir, wie du ganz easy deine eigene pflanzliche Milch selbst machen kannst: günstig, ohne Zucker und sonstige Zusätze und in Rohkostqualität. Praktisch auch, wenn man unerwartet keine Milch mehr für seinen Morgen-Kaffee im Haus hat!
Rezepte:
Mandelmilch selber machen
Für 1 Liter brauchst du:
- 1 l Wasser
- 200g Mandeln
- optional: nach Geschmack Süßungsmittel (Agavendicksaft, 2-3 Datteln, Dattelsirup, Stevia)
Zubereitung:
Die Mandeln lässt du über Nacht oder mehrere Stunden in etwas Wasser einweichen. Das Wasser wegschütten und mit einem Liter frischem kaltem Wasser und nach Belieben Süßungsmitteln in einem Mixer, am besten einem Hochleistungsmixer, mixen, bis die Mandeln komplett zerkleinert sind.
Mit einem sehr feinen Sieb oder einem Nussmilchbeutel die zerkleinerten Mandeln herausfiltern. Dazu nimmst du am besten einen großen Messbecher, in den du den Nussmilchbeutel hängst und schüttest die gemixte Mandelmilch hindurch. Vorsichtig so lange ausdrücken, bis die gesamte Milch ohne Rückstände in das Gefäß geflossen ist.
Anschließend füllst du die Mandelmilch in eine saubere Glasflasche und stellst sie in den Kühlschrank. Dort hält sie sich bis zu 3 Tage. Mach besser nur die Mengen, die du auch tatsächlich benötigst. Die Mandelmasse kann sich von dem Wasser mit der Zeit etwas absetzen, das ist aber ganz normal. Einmal schütteln – und die Milch ist wieder homogen.
Den zurückbleibenden Trester der Mandeln kannst du zum Backen weiterverwenden oder ins Müsli geben.
Schnelle Variante
- 1l Wasser
- 3 EL Mandelmus
- optional: nach Geschmack Süßungsmittel
Einfach alle Zutaten in einem Mixer mixen (hierfür brauchst du auch keinen Hochleistungsmixer!) und in eine Glasflasche füllen und im Kühlschrank lagern. Für einen individuellen Geschmack kannst du deine Pflanzenmilch auch noch mit Gewürzen wie Zimt, Vanille oder Kardamom verfeinern.
Ich bereite meist die schnelle Variante zu, da ich ein ungeduldiger Mensch bin und Mandelmus sowieso immer vorrätig habe.
Ich benutze seit Jahren den Mixer von Philips und bin super zufrieden damit.
Philips HR2093/08 Standmixer (900 W, ProBlend 6, Puls- und Ice-Crush-Funktion) edelstahl*
Er kann mit einem Hochleistungsmixer auf jeden Fall mithalten. Er hat genügend Power, um Soßen, Dips und Smoothies zuzubereiten und lässt sich leicht in der Spülmaschine reinigen. Wer zB. einen Vitamix* besitzt, kriegt natürlich wirklich alles klitzeklein püriert – von Kräutern bis gefrorenen Früchten.
Nussmilchbeutel findet man in der Drogerie oder bei Amazon:
Nussmilchbeutel sind wiederverwendbar und waschbar. So tust du der Umwelt etwas Gutes. Zudem sind sie aus natürlichen Bio-Hanffasern hergestellt und plastik- sowie tierversuchsfrei. Du kannst sie zur Herstellung aller Sorten von Pflanzendrinks verwenden.
Cashewmilch selber machen
Für 1 Liter brauchst du:
- 1l Wasser
- 200g Cashews unbehandelt
- optional: nach Geschmack Süßungsmittel
Du gehst genau wie bei der Mandelmilch vor: Cashews einige Stunden einweichen ( sie brauchen weniger Zeit als Mandeln, da sie weicher sind), alle Zutaten in einem Mixer pürieren und durch ein Sieb oder einen Nussmilchbeutel drücken. Hält sich in einer gut verschlossenen Glasflasche im Kühlschrank 3-4 Tage.
Cashewdrinks sind im Handel selten zu finden und auch sehr teuer. Cashewkerne sind ein wichtiger Lieferant von Magnesium und haben einen hohen Proteingehalt. Super schmeckt der Cashewdrink übrigens als selbst gemachter veganer Kakao oder im Kaffee.
Schnelle Variante
- 1l Wasser
- 3 EL Cashewmus
- optional: nach Geschmack Süßungsmittel
Einfach wieder alle Zutaten in einem Mixer mixen und in eine Glasflasche füllen und im Kühlschrank lagern.
So hast du mit wirklich wenig Aufwand eine tolle, natürliche und leckere Milchalternative hergestellt. Der Geschmack der Pflanzendrinks wird natürlich durch die Grundzutaten maßgeblich beeinflusst, weshalb du hier auf eine gute Qualität, möglichst Bio, und unbehandelte Nüsse achten solltest, wie beispielsweise die 100% naturbelassenen Bio-Cashewkerne von süssundclever*.
Die Verpackung ist plastikfrei und ökologisch nachhaltig, was ich immer bevorzuge. Ich finde, eine Verpackung aus Papier oder Pappe macht ein Produkt direkt ansprechender, vor allem, da Plastik in den meisten Fällen ja wirklich nicht mehr notwendig ist heutzutage und es genügend Alternativen gibt.
Hafermilch selber machen
Für 1 Liter brauchst du:
- 1l Wasser
- 50g Haferflocken
- optional: nach Geschmack Süßungsmittel
Alle Zutaten in einem Mixer geben und auf höchster Stufe mixen, bis sich die Haferflocken mit dem Wasser zu einer Milch vermengt haben. Die festen Bestandteile mit Nussmilchbeutel oder Sieb herausfiltern und in eine Glasflasche füllen. Im Kühlschrank ist die Hafermilch 3 Tage haltbar.
Die beliebteste Pflanzenmilch ist laut Umfragen klar die Hafermilch. Sie ist schön cremig, lecker und gesund. Hafer ist ein sehr vollwertiges Getreide, ist leicht bekömmlich und auch glutenfrei erhältlich. Er liefert besonders viele Ballaststoffe, eine relevante Menge an Eisen, Magnesium und Zink sowie hochwertiges pflanzliches Protein – nicht umsonst essen Sportler ihr tägliches Hafer-Porridge. Deshalb sind viele gesundheitsbewusste Menschen interessiert daran, auch ihre Hafermilch selber zu machen.
Wem das alles zu umständlich ist, kann alternativ ein spezielles Gerät zur Herstellung von Pflanzenmilch verwenden. Der Vegan Milker* kommt ohne extra Nussmilchbeutel aus und ist quasi all inclusive. Er funktioniert mit jedem handelsüblichen Stabmixer.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Zubereiten deiner eigenen Pflanzenmilch!
Wissenswertes und Ergänzendes findet Ihr auch auf der folgenden Blog-Seite, die sich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigt:
https://www.greenforce.com/blogs/tipps-tricks/pflanzenmilch-selber-machen
Autorin: Josefine
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