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Meerschweinchen- und Kaninchenhaltung im Garten – wichtige Tipps
Viele kennen es noch aus ihrer Kindheit, dass die Eltern oder Nachbarn ein paar Kaninchen im Garten hielten. Aber wer würde glauben, dass sich selbst kleine Meerschweinchen in Deutschland für die Haltung im Garten eignen?
Sicherlich ginge es nicht in alpinen Lagen oder ruppigen Gegenden. Wer jedoch eine geschützte Stelle hat, kann dort seine Außenhaltung für Meerschweinchen oder Kaninchen aufbauen. Die kleinen Tiere überstehen selbst knackiges Frostwetter, wenn sie einen geschützten Bereich haben.
Die Vorteile der Außenhaltung im Garten sprechen für sich: Meerschweinchen sollen wenigstens 2 m² Grundfläche haben, Zwergkaninchen wenigstens 6 m² und größere Rassen sogar 10 m² – für jeweils zwei bis drei Tiere. Bei den Preisen für Wohnraum werden die Kleintiere zum teuren Hobby. Aber auch der Geruch und Dreck stören und die Kinder sitzen schon genug in der Wohnung.
Vorteile von Meerschweinchen für die Außenhaltung
– Meerschweinchen reagieren nicht auf Kaninchen-Seuchen
– kleinere Schutzhütte und kleinerer Auslauf genügen
– Meerschweinchen untertunneln den Auslauf nicht
– die kleinen pfeifenden Schweinchen begeistern die ganze Familie
Vorteile von Kaninchen für die Außenhaltung
– Kaninchen sind etwas robuster, da sie das Springen gewohnt sind
– im Gegensatz zu Meerschweinchen schmusen zahme Kaninchen gerne
– Kaninchen lassen sich besser abrichten
– für Nachbars Katze sind normale Rassen zu groß
Das Problem mit den Beutegreifern
Selbst in Siedlungslagen schlagen Greifvögel ihre Beute auf der Grünfläche. Oder es kommt über Nacht ein Marder bis in den Stall. Nachbars Katze kommt hingegen am Tag oder in der Nacht.
Der Freilauf muss nicht nur zu den Seiten, sondern auch nach oben gesichert sein. Für Kaninchen sollte es einen Schutz gegen das Untertunneln geben. Auch für Meerschweinchen wäre das nicht verkehrt, da sich vielleicht mal Nachbars Hund Zutritt verschaffen möchte.
Einfacher Kükendraht scheidet aus, da dieser sich von Mardern sehr leicht durchbeißen lässt. Der Draht sollte wenigstens etwas stabiler und auch langlebiger sein. Die Drahtbeißer kommen jedoch in der Nacht. Im Auslauf soll es einen Kernbereich mit Schutzhütte geben. Dieser muss richtig sicher sein und auch vor kleinen Mauswieseln schützen. Es soll ein vollverzinkter Gitterdraht mit einer Drahtstärke von wenigstens 1,3 mm sein, der auch Marder abhält. Wegen der Mauswiesel soll der punktverschweißte Draht einen maximalen Abstand von 13 x 13 mm haben. Wenigstens dieser Kernbereich für die Nacht muss zu allen Seiten mit soliden Platten oder solch einem Draht geschützt sein, auch nach unten.
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Die sichere Schutzhütte
Im Handel gibt es einige Etagen- oder Boxenställe, die nicht perfekt sind. Als Kernbereich mit Schutzhütte für die Nacht ist der ein oder andere dieser Ställe jedoch geeignet. Für Meerschweinchen wären auch einige Hundehütten interessant, wenn der Zugang angepasst wird.
Dieser Kleintierstall wäre geeignet:
Zusätzlich kann noch ein Freilaufgehege erworben werden, das natürlich auch abgenetzt werden sollte.
Sehr wichtig ist, dass die Schutzhütte bei Regenwetter nicht im Wasser steht. Sie darf außerdem nicht in praller Sonne oder Zugluft stehen. Es muss eine geschützte und schattige Ecke sein. Am einfachsten ist es, die Schutzhütte aufzubocken oder direkt einen dieser Boxenställe als Kernbereich zu wählen, der eine hoch gelegene Schlafbox hat.
Eine gemütliche Schutzhütte stellen wir dir hier vor:
Außerdem ist zu beachten, dass alle erreichbaren Materialien ungiftig sind, da Kaninchen und Meerschweinchen gerne nagen. Auch weiche oder splitternde Kunststoffe sind deswegen zu vermeiden.
Ein weiteres Problem ist, dass jedes Tier der Gruppe einen Rückzugsort benötigt, Kaninchen und Meerschweinchen aber wenigstens einen Artgenossen benötigen. In der Außenhaltung sollten es bei Zwergkaninchen oder Meerschweinchen sogar vier Exemplare werden, die einander wärmen können.
Wer beispielsweise eine dämmende Hundehütte für Meerschweinchen einrichtet, sollte die Mitte für Futter und Wasser reservieren. Zur einen Seite kommt ein großes Schutzhaus, zur anderen Seite zwei kleinere. Der Eingang zur Hundehütte lässt sich verjüngen, um eine längliche kleine Holzkiste davor zu schrauben, die zu einem Ende offen ist. Für Meerschweinchen darf die Steigung nicht zu steil sein. Die Meerschweinchen oder Zwergkaninchen laufen durch den Tunnel um die Ecke in die Schutzhütte. Das verringert die Zugluft und Auskühlung. Dennoch muss die Schutzhütte in der Decke eine kleine Öffnung haben, damit die aufsteigende verbrauchte Luft abziehen kann.
Die Schutzhütte muss entweder sicher sein oder in einem sicheren Kernbereich liegen. Sämtliche Schwachstellen lassen sich leicht mit bissfestem Draht sichern. Dieser lässt sich sogar auf problematische Außenwände montieren, damit sich selbst Ratten nicht mehr durchfressen können.
Zeit für Meerschweinchen und Kaninchen im Garten
Einer in der Familie steht selbst am Wochenende früh auf und kann den Meerschweinchen oder Kaninchen den Zugang zum Auslauf öffnen. Wenn dieser etwas größer ist, freuen die Tiere sich über eine saftige Weide. Auch ein Steinboden aus alten Terrassenplatten mit ein paar Holzbrettern, die weniger auskühlen, reicht für den Auslauf. Wichtig ist dann jedoch die mehrfache tägliche Fütterung mit frischem Gras, Gemüse, Zweigen von Obstbäumen und kleine Mengen Obst. Frisches Wasser wird ebenfalls täglich benötigt. Außerdem soll es an einer trockenen Stelle durchgehend Heu geben. Im Winter empfiehlt sich auch die Zufütterung von Kraftfutter: https://amzn.to/3XhsLg6 *
In den Schutzhütten wird gelegentlich die Einstreu – entweder Stroh oder Sägespäne – gewechselt, schon sind die kleinen Meerschweinchen und Kaninchen glücklich.
Es ist richtig schön, den Tieren zuzuschauen, wie sie sich über das Futter und die Zuwendung freuen. Letztendlich fühlen sich Meerschweinchen und Kaninchen an der frischen Luft wohler als in der stickigen Wohnung. Sie müssen sich jedoch langsam an die fallenden Temperaturen gewöhnen, um durch den Winter zu kommen. Spätestens ab September müssen sie deswegen in die Außenhaltung, das gilt nur für gesunde und fitte Tiere.
Wenn die Meerschweinchen und Kaninchen nicht richtig zahm sind, würden sie weglaufen. Wer den direkten Kontakt wünscht, sollte den Auslauf hoch genug bauen. Alternativ eignet sich für Meerschweinchen ein niedriger Auslauf mit hochklappbaren Elementen. Für Kaninchen müsste der Auslauf höher sein, da sie gerne springen.
Es ist zumindest schön und für den regelmäßigen Gesundheits-Check auch notwendig, die Tiere mal greifen und prüfen zu können. Stress ist zu vermeiden, mit Tieren ist ein ruhiger und geduldiger Umgang immer wichtig.
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Autorin: Liane