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Hühnerhaltung leicht gemacht
Ein Leben mit Haustieren ist immer spannend! Viele der Tiere möchten gar nicht im Haus, sondern im Garten leben. Hühner wären bereits in einem geschützten Unterstand mit ein paar Schlafstangen glücklich, wenn sie am Tag ins Freie kommen. Besser ist dennoch, einen kleinen Hühnerstall aufzustellen. Am bequemsten ist es, im Handel einen Hühnerstall oder sogenannten Mobilstall zu kaufen. Einige Modelle haben bereits einen Auslauf, der teils auch optional erhältlich ist. Das wäre jedoch etwas zu wenig, besser ist es, eine Hühnerweide einzuzäunen.
Dazu eignet sich auch ein mobiler Hühnerzaun, den man bei Bedarf leicht umstellen kann:
Wie sollte der Hühnerstall aussehen?
Zuerst stellt sich die Frage nach der Hühnerrasse, die später im Hühnerstall leben soll. Es gibt ganz kleine Zwergrassen, bei denen selbst Hähne nur 1 kg wiegen. Dann gibt es sehr große Rassen wie Brahma, Cochin, Dorking, Jersey Giants oder Mechelner. Diese benötigen viel mehr Platz im Hühnerstall, deshalb lohnt sich die Überlegung, eventuell ein kleines Gartenhaus umzubauen.
Wer denkt, dass schwere Hühner nicht vom Boden abheben können, irrt. Sulmtaler oder Marans sind gute Flieger. Kleine Seidenhühner oder Paduaner bleiben am Boden. Aber im Allgemeinen sind leichtere Hühner die besseren Flieger. Das zeigt sich am Westfälischen Totleger, den Appenzeller Spitzhauben oder Brakel. Gute Flieger wollen ihre Hühnerstange weiter oben, während schlechte Flieger diese in Bodennähe bevorzugen oder in der Streu schlafen.
Bei fertigen Hühnerställen stellt sich die Frage nach der Höhe der Hühnerstangen selten. Die Schlafbox ist erhöht und enthält niedrige Hühnerstangen. Damit sind die Hühner bei Regenwetter weg vom nasskalten Boden. Auch bietet die Höhe einen besseren Schutz. Dennoch bleibt bei Marder und Fuchs die sicher schließende Hühnerklappe entscheidend. In gefährdeten Lagen soll diese mit der Dämmerung schließen.
Die Hühner müssen also in den Stall hineinkommen und in diesem für die Nacht genügend Platz haben. Außerdem wünschen die Hennen ein Legenest, eines pro drei Hennen reicht. Futter und Wasser kann es außerhalb der Schlafkiste an einer trockenen Stelle geben. Im richtigen Hühnerstall befindet sich die Futterstelle an einer leicht erhöhten und sauberen Stelle.
Wichtig ist, dass etwas Licht in den Hühnerstall kommt. Das Fenster soll 20 % der Grundfläche als Größe haben. Außerdem kommt es auf frische und trockene Luft an; es darf aber kein Zug entstehen. Ein guter Hühnerstall hat deswegen im oberen Bereich eine kleine Abluftöffnung mit Marderdraht davor. Im Bereich ohne Sitzstangen strömt auf mittlerer Höhe etwas Frischluft ein. Bei kleinen Ställen reicht eine leicht zugige Hühnerklappe für die Frischluft aus.
Für den Halter ist es wichtig, dass sich die Eier gut entnehmen und der Scharrraum gut reinigen lässt. Viele fertige Hühnerställe haben deswegen unter den Sitzstangen eine ausziehbare Kotwanne. In einem richtigen Hühnerstall befindet sich unter den Sitzstangen ein sogenannter Kotbunker mit Rost darauf oder eine Siebdruckplatte als Kotbrett, von der sich mit einem Schaber der Kot in eine Auffangwanne herunterziehen lässt.
Wie sollte der Auslauf aussehen?
Auch hier stellt sich zuerst die Frage nach der Hühnerrasse und der Flugfähigkeit. Selbst Hühner, die nicht gut fliegen können, werden den Ausbruch wagen, wenn sich neben dem abgegrasten Auslauf eine Grünfläche befindet.
Die zweite Frage lautet, ob alles schick aussehen muss oder es vielleicht sogar ein versetzbares Hühnernetz wird.
Mit diesem mobilen Geflügelnetz haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht:
Aber auch von oben müssen Hühner gegen Habicht und Fuchs geschützt werden, Die handelsüblichen Vogelschutznetze sind viel zu dünn und reißen leicht ein.
Dieses Produkt ist sehr stabil und hält auch schwere Schneemassen aus:
Für eine feste und beständige Einzäunung wären Stabmattenzäune mit drei gespannten Drähten als Abschluss interessant. Die Halterungen heißen im Handel „Übersteigschutz“. Wenn die Zaunkante stabil ist, fühlen sich die Hühner erst recht eingeladen, sie als Sitzstange zu verwenden.
Wenn es kein Hühnernetz mit versetzbaren Stangen wird, wäre es gut, die Hühnerweide zweizuteilen. Es entsteht eine sogenannte Wechselweide. Ist eine Seite abgeweidet, hat die andere sich erholt. Aufgrund möglicher Keimausbreitung sollte der Hühnermist auch nicht am Hühnerhaus, sondern etwas entfernt kompostiert werden.
Hühner wollen scharren, weiden, im sandigen Staub an einer trockenen Stelle baden, auf erhöhten Stellen sitzen und von jedem Ort aus ein Versteck erreichen können. Wer einen lichten Bambus pflanzt oder ein paar Beerensträucher, der hat bereits die nötige Deckung. Ein Sonnensegel oder eine einseitig aufgerichtete Wellblechplatte ergeben eine trockene Stelle und zugleich einen erhöhten Bereich. Wer noch die Rasenfläche einsäen muss, kann es mit einer Kräuterweide für Hühner probieren. Dann sollte der Auslauf jedoch über 10 m² pro Huhn bieten, da die Weide sonst schnell abgerupft ist. Eine stabile Futtergrassorte wäre dann die bessere Wahl.
Im Idealfall geht mit der Morgendämmerung die Hühnerklappe automatisch auf und mit der Abenddämmerung wieder zu.
Diese automatische Hühnerklappe ist empfehlenswert:
Wer bereits sein Grundstück genügend eingezäunt hat, kann die Hühner auch frei laufen lassen. Diese wollen sich instinktiv nie weit von ihrem Stall entfernen, der deswegen mittig auf dem Grundstück stehen könnte. Je mehr Fläche die Hühner haben, umso weniger werden sie diese verunstalten.
Ist die Hühnerhaltung im Garten erlaubt?
Eine weitere Frage lautet, ob die Hühnerhaltung im Garten erlaubt ist. Wer in einer Insellage wohnt, hat keine Nachbarn und muss seine Hühner nur bei der Tierseuchenkasse und dem Veterinäramt melden. Ansonsten kommt es auf die Situation an. Wenn bereits Nachbarn Hühner im Garten halten, gilt dieses als Gewohnheitsrecht. Wenn nicht, ist noch mehr darauf zu achten, dass die Nachbarn sich nicht gestört fühlen. Allerdings ist in einem Wohngebiet zu beachten, dass aufgrund des Nachbarschaftsrechts die Haltung von Hähnen untersagt werden kann.
Gerade bei sehr kleinen Gärten ist es kaum möglich, die Hühner in einer stillen Ecke zu platzieren. Es kann helfen, die Hennen ohne Hahn zu halten. Diese fühlen sich auch zu Dritt bereits wohl. Noch wohler fühlen sie sich mit einem beschützenden Hahn, dann sollten es eher fünf bis 20 Hennen werden. Mehr als 20 Hühner wären wieder kritisch. Bei einem Rechtsstreit waren bis 20 Hühner häufig im akzeptierten Rahmen, da es noch zur privaten Kleintierhaltung zählt.
Am einfachsten ist es, die Nachbarn kurz nach ihrer Meinung zu fragen. Das kann jedoch auch negativ verlaufen, wenn diese sehr deutlich ablehnen. Die meisten Nachbarn lassen sich jedoch mit einigen versprochenen Eiern schnell überzeugen.
Weitere interessante Informationen über Hühner und deren Haltung findest du hier: http://www.huehner-ratgeber.de und auch hier: https://www.favorite-home.de/tipps-zur-huehnerhaltung-krankheiten/
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Autorin: Liane
Gastautor: Robert