Was gibt es Schöneres, als entspannt in der Frühlingssonne im Garten zu sitzen, einen leckeren Kaffee zu trinken, das Zwitschern der Vögel zu hören und den Tag zu genießen? Da darf ein gutes Buch nicht fehlen! Toll finde ich immer, wenn mich ein Buch wirklich anspricht. Wenn man sich in die Handlung und die Figurenwelt so richtig hineinfühlen kann und die Geschichte auch nach dem Fertiglesen im Gedächtnis bleibt. Bücher, die zum nachdenken anregen und die Emotionen wecken. Geht es dir da ähnlich?
Inhaltsverzeichnis
Buchempfehlungen im April
Auch im April habe ich wieder tolle Buchempfehlungen für dich. Über meine Leidenschaft für russische Literatur hatte ich ja schon berichtet. Ein ganz besonderes Buch* – ein wirkliches Highlight – habe ich kürzlich gelesen:
„Suleika öffnet die Augen“ von Gusel Jachina
Mit fünfzehn wurde Suleika verheiratet. Vier Kinder hat sie ihrem erheblich älteren Mann geboren. Alle hat sie bald beerdigen müssen. Für ihren Mann und ihre fast hundertjährige herrische Schwiegermutter ist sie nichts als eine Arbeitskraft von geringem Wert. Da bricht ein neues Unglück über sie herein: Die Familie wird enteignet, ihr Mann erschossen. Sie kommt auf den monatelangen Transport nach Sibirien. Unterwegs entdeckt sie, dass sie wieder schwanger ist. Sie muss beim Aufbau einer Siedlung fernab aller Zivilisation mitarbeiten und findet dort endlich die wahre Liebe.
„Dieser Roman ist ein literarisches Meisterwerk, das sich auf sorgfältig recherchierte historische Tatsachen stützt. Gusel Jachina fesselt ihre Leser von der ersten bis zur letzten Seite und führt damit die besten Traditionen des russischen Gesellschaftsromans fort.“ (Neue Züricher Zeitung).
Wer sich für die Geschichte der nach Sibirien ausgesiedelten Völker interessiert und für die Urbarmachung der sibirischen Taiga, wird hier interessante Hintergrundinformationen erhalten. Die Romanheldin Suleika entwickelt durch die Zwangsdeportierung ein Bewusstsein für ihre Rechte, sieht sich plötzlich in einem ganz neuen Licht, wird selbstständig und trifft eigene Entscheidungen. Zwischen ihr und dem Mörder ihres Mannes entsteht eine eigenartige Liebesgeschichte. Ein ganz beeindruckendes Buch!
Buchempfehlungen – die zweite. Auch das nächste Buch* stammt von einem russischen Autor:
„Sechs Jahre sind die Ewigkeit“ von Eduard Kotschergin
Geboren im Jahr des großen Terrors 1937, verliert ein dreijähriger Junge seine Eltern – der Vater wird erschossen, die Mutter, eine Polin, „als Spionin“ für 10 Jahre ins Lager gesperrt. Der Junge wird in ein NKWD-Waisenhaus im sibirischen Omsk verschleppt. Sobald der Krieg zu Ende ist, flieht er aus dem Kinderheim, um in Leningrad seine Mutter wiederzufinden. Die Flucht über Tausende Kilometer, eine ununterbrochene Kette von Gefahren für Leben und Seele eines Kindes, dauert sechs Jahre.
Kotschergin zeichnet ein bestürzendes Bild vom zerstörten Land der Sieger des Zweiten Weltkriegs und zeigt menschliche und behördliche Niedertracht, aber auch immer wieder Momente von großer Herzensgüte.
Das Buch hat mich durch seine sprachgewaltige und direkte Art überzeugt. Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund und schildert seine Reise vom Osten zum Westen quer durch die ehemalige UdSSR und seine Erfahrungen, die er dabei macht: Ein Chante bringt ihm bei, wie er ein richtiges Feuer entzündet, Eisenbahndiebe lehren ihn die Kunst der trickreichen Überfälle, ein Chinese lehrt ihn, kunstvolle Bilder anzufertigen, und die verschiedenen Waisenheime, in denen er zum Winter hin immer wieder Unterschlupf findet, vermitteln ihm Härte und Kälte in dieser ohnehin schweren und bedrohlichen Zeit. Ein Buch, das unbedingt lesenswert ist!
Ich hoffe, ich konnte dich mit meinen Buchempfehlungen für den Monat April inspirieren und dein Interesse für diese tollen und wirklich bemerkenswerten Romane wecken! Wenn du weitere Rezensionen lesen möchtest, findest du hier meine Buchempfehlungen von Februar und März.
Autorin: Liane
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